Veränderungen im retrograden Cholangiogramm bei primär-biliärer Leberzirrhose

Abstract
Bei 20 Patienten mit primär-biliärer Leberzirrhose wurde eine endoskopische retrograde Cholangiographie durchgeführt. Bei 4 Fällen fand sich eine umschriebene Stenose einzelner Hauptäste, bei 6 Fällen eine unregelmäßige Verteilung der sehr reichhaltigen intrahepatischen Gallengänge. Bei 3 Patienten wurden diffuse Stenosen und eine kümmerliche Arborisation, bei 7 Patienten jedoch normale intrahepatische Gallenwege gefunden. Die extrahepatischen Gallengänge waren in 15 Fällen von normaler Weite. Bei 2 Patienten waren sie deutlich verengt, bei 2 Fällen wurden auffallende Kaliberschwankungen gefunden. Auch bei diesen Fällen war eine ungehinderte Entleerung des Kontrastmittels zu beobachten. Voraussetzung für die Diagnose einer primärbiliären Leberzirrhose ist der Ausschluß eines mechanischen Hindernisses im Bereich der extrahepatischen Gallenwege. Nur durch die endoskopische retrograde Cholangiographie besteht die Möglichkeit, ein solches Hindernis mit Sicherheit auszuschließen; somit lassen sich überflüssige operative Explorationen vermeiden. Endoscopic retrograde cholangiography was performed in 20 patients with primary biliary cirrhosis of the liver. In four patients a localised stenosis of a major branch was found, in six others there was an irregular distribution of the abundant intra-hepatic ducts. Three patients showed a diffuse stenosis with a reduced duct system; seven patients, on the other hand, showed normal intra-hepatic ducts. The extra-hepatic ducts were normal in 15 patients. In two patients they were narrowed, and in two others there was considerable variation in calibre. In all these patients contrast medium emptied normally. Before a diagnosis of primary biliary cirrhosis can be made, the possibility of an obstruction of the extra-hepatic duct must be excluded. This can only be done with certainty by means of endoscopic retrograde cholangiography. In this way unnecessary surgical exploration may be avoided.