Das Verhalten durch Randwirkung homogen ausgerichteter nematischer Schichten im Magnetfeld wird an Hand der von OSEEN und FRANK ausgearbeiteten phänomenologischen Theorie untersucht und zur Bestimmung der Längs- und der Querbiegungskonstante von Azoxyanisol benützt. Beide Konstanten werden auf zwei Arten bestimmt, nämlich an parallel orientierten Schichten (C∞, in der Schichtebene) und an senkrecht orientierten Schichten (C∞ senkrecht zur Schichtebene). Die Ergebnisse differieren erheblich, insbesondere in der Nähe des Klärpunkts. Die Unstimmigkeit ist vermutlich auf das Versagen der Randbedingungen bei den senkrecht orientierten Schichten zurückzuführen. Die Aussagen der molekular-statistischen Theorie konnten also nur an den parallel orientierten Schichten geprüft werden. Es ergab sich gute Übereinstimmung mit dem Experiment. Das Verhältnis der drei Konstanten ist wie gefordert temperaturunabhängig; außerdem gibt die Theorie deren Temperaturverlauf innerhalb der Meßfehlergrenzen richtig wieder und die Summe der Konstanten liegt nur 20% unter der theoretischen Abschätzung.