Abstract
Durch eine nichtinvasive Methode, d. h. intravenöse Injektion eines Bolus von 99mTc ist es möglich, nach einem Myokardinfarkt die Wandbewegung des linken Ventrikels und die Verteilung des Schlagvolumens innerhalb der Ventrikelhöhle darzustellen. Damit ist es schon in den ersten Wochen nach einem Infarkt möglich, 1. die Frage nach der Funktion der befallenen Wandpartie zu beantworten, 2. Komplikationen früh zu erkennen, 3. den Verlauf durch Kontrollen zu verfolgen, 4. den Patienten für die Behandlung und Belastung funktionell besser einzuschätzen und 5. den Erfolg der Behandlung zu kontrollieren. Die Untersuchung gibt zudem Aufschluß über die Ejektionsfraktion des linken Ventrikels, über zusätzliche Zonen verminderter systolischer Funktion und über den Grad des Rückstaus in der Lunge und die Belastung des rechten Herzens. Das Untersuchungsgut umfaßt 42 Untersuchungen bei 35 Patienten mit nachgewiesenem Herzinfarkt. Nur drei Patienten wiesen bis zum Ende der Systole eine normale Wandbewegung auf. Bei 32 Patienten bestanden noch Hypokinesien der befallenen Segmente, teilweise kombiniert mit kurzfristigen Dyskinesien während der Ventrikelkontraktion oder mit umschriebenen Akinesien. Drei Patienten hatten ein Aneurysma, zwei einen Ventrikelseptumdefekt und 19 einen mehr oder minder starken mitralen Reflux. Bei sieben Patienten bestand eine Herzinsuffizienz. Gewisse technische Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um diese nichtinvasive Technik durchführen zu können. Sie werden im Detail besprochen. Beispiele der Wandbewegung und der Schlagvolumenverteilung eines normalen linken Ventrikels, eines Vorder- und Hinterwandinfarkts und eines Aneurysmas werden gezeigt. A noninvasive technique, i.e. the intravenous injection of a bolus of 99mTc, allows one to visualize the wall motion and the stroke volume distribution of the left ventricle after myocardial infarction. Thus, in the first weeks after infarction, it is possible 1) to answer the question of the function of the involved wall segment, 2) to detect early complications, 3) to follow-up the course, 4) to estimate the patient's functional status for treatment more accurately and 5) to control the result of treatment. Furthermore, one can calculate the ejection fraction, demonstrate other zones of reduced systolic function and evaluate the degree of congestion in the lung and involvement of the right ventricle. The study is based on 42 examinations in 35 patients with proven myocardial infarction. Only three patients presented normal systolic wall motion. In the remaining 32 patients there was hypokinesia of the infarcted segment partly combined with some temporary dyskinesia during ventricular contraction or with localized akinesia. Three patients had an aneurysm, two a ventricular septal defect and 19 some degree of mitral reflux, in seven congestive heart failure was present. Certain technical requirements are essential for this noninvasive technique. They are discussed in detail. Examples of wall motion and stroke volume distribution of a normal left ventricle, anterior and posterior infarction and an aneurysm are illustrated.