Untersuchungen über das Virus der atypischen Geflügelpest

Abstract
Das Virus der atypischen Geflügelpest wurde durch fraktionierte Zentrifugierung oder Fällung mit Ammonsulfat aus der Eiflüssigkeit bebrüteter Hühnereier rein dargestellt. Das isolierte Protein bewirkt noch in einer Menge von 10-14,88 g N eine 50-proz. Letalität der Hühnerembryonen und mit 3,6·10-8gN eine Hämagglutination. Es reagiert nicht mehr mit dem Antiserum gegen normales Eiprotein. gibt aber noch in hoher Verdünnung ein Präzipitat mit virusspezifischem Antiserum. Die immunisierende Wirkung der aus den Viruskonzentraten hergestellten Vaccinen ist im Kückenschutztest um ein Vielfaches höher als das des Ausgangsmaterials. Nach elektronenmikroskopischen Untersuchungen ergibt sich für das Virus in -Wasser eine runde Form, in salzhaltigen Lösungen ein mehr oder weniger gestreckter Faden. Messungen der Sedimentations- und Diffusionskonstanten des Virus in Wasser und Salzlösungen zeigen keine Veränderung des Formfaktors mit der Salzkonzentration. Es wird daher angenommen, daß die elektronenoptisch beobachtete Formwandlung bei der Präparation des Virus auf der Trägerfolie erfolgt. Die Sedimentationskonstante beträgt 1340 S, das Teilchengewicht 800·106. Die auf biologischem Wege für die Träger der Infektiosität und der hämagglutinierenden Wirkung bestimmte Sedimentationskonstante stimmt mit der optisch für das Protein beobachteten überein.