Untersuchungen zur Biosynthese der Anthocyane

Abstract
In etiolierten Rotkohlkeimlingen kann die Anthocyanbildung durch Zuckerfütterung erhöht und durch 10-7 g/ccm β-Indolylessigsäure noch weiter gesteigert werden. Die Pigmentproduktion in belichteten und etiolierten Keimlingen fällt stets in eine Phase erhöhten Gaswechsels (O2-Aufnahme und CO2-Abgabe) und sie ist am intensivsten, wenn der RQ seinen tiefsten Wert in den Keimlingen durchläuft, der von der Mobilisierung des Reservefettes bestimmt wird. In Blättern von Saxifragaraga crassifolia setzt nach Zuckerfütterung Anthocyanbildung ein und der Gasumsatz steigt an. Werden die Blattstückchen nach Zuckergabe mit Jodessigsäure behandelt, so wird der Atmungsumsatz stark gesenkt und die Anthocyanbildung bleibt aus. Mit 2.4-Dinitrophenol wird die Pigmentsynthese ebenfalls unterbunden, aber der Gaswechsel steigt sehr stark an. In „jugendroten“ Laubblättern entsteht bei der Blattentwicklung ein Enzymsystem, das zugegebenes Anthocyan entfärbt und deshalb wohl für die natürliche Entrötung verantwortlich ist. Es wird damit wahrscheinlich, daß die sog. Blutvarietäten, z. B. von Fagus silvatica, Mutanten sind, die das Enzym zur Anthocyanausbleichung verloren haben.