Phase-II-Studie von AMSA bei Erwachsenen mit therapierefraktären akuten Leukämien

Abstract
AMSA, Amsacrine, 4’-(9-Acridinylamino)-metfιanesulfon-rn-ani-side), ist ein neues Zytostatikum aus der Stoffklasse der Acridinfarb-stoífe, das nach Studien in den USA bei Patienten mit AML und ALL wirksam ist. In einer multizentrischen Phase-II-Studie haben wir AMSA bei 27 Patienten mit akuten Leukämien geprüft. Alle waren progredient unter mehreren Kombinationen. Von den 25 auswertbaren Patienten waren 5 primäre Therapieversager, 13 im 2. Relapse, 6 im 3. und 1 im 4. Relapse. Die Dosis betrug 75 mg/m2, i.v., Tag 1–7, alle 3–5 Wochen. Im Mittel konnten nur 76% der projektierten Dosis pro Zyklus wegen schwerer Leukopenie gegeben werden. Von den 21 Patienten mit AML erreichte 1 eine CR und 3 eine PR; bei den 3 Patienten mit ALL war 1 CR und 1 PR zu verzeichnen. 1 AUL war progredient. Bei alien Patienten kam es zu einer deutlichen Zytoreduktion im peripheren Blut. Die allgemeine Verträglichkeit war gut. Unter den Nebenwirkungen stand die Knochenmarkstoxizität im Vordergrund. 48% hatten eine Leukopenie ≤ 600/mm3, 5 Patienten verstarben in der Sepsis. Alle 5 Frühtodesíälle wiesen als Risikofaktor eine initiale Leukozytose von ≥ 32000/mm3 mit hohem Blastenanteil auf. Bei erheblich zytostatisch vorbehandelten Patienten mit AML und ALL war AMSA in der Lage, Remissionen zu erzielen.