Abstract
Phthalocyanin-Metallkomplexe wurden auf ihre Eignung zur Szilard-Chalmers-Abtrennung ihrer durch (n, γ)-Prozeß entstandenen Radio-Isotope untersucht. Das Verfahren hat für die Radiochemie praktische Bedeutung. Es wird gezeigt, daß zur Isolierung der kurzlebigen Radio-Isotope der stabile Metallkomplex oder, bei den weniger stabilen Verbindungen, das Natriumsalz der Phthalocyanindisulfonsäure mit gutem Erfolg verwendet werden kann. Die Abreicherung der radioaktiven Atome von der Masse des inaktiven Elementes gelingt ohne Schwierigkeiten bis zu einem Faktor > 103. Die Ausbeute an Rückstoßatomen beträgt bei den leichten und mittleren Elementen etwa 90%. Am Pt- und Ir-Phthalocyanin ist die Ausbeute nur etwa 12%. Der für die Lösung der chemischen Bindung zur Verfügung stehende Anteil an Rückstoßenergie sollte jedoch ausreichen, die Bindung zu sprengen. Die geringe Ausbeute an schweren Rückstoßatomen wird durch eine erhöhte Anregung des Moleküls erklärt. Eine Überschlagsrechnung, die die zersetzende chemische Wirkung der begleitenden Strahlung berücksichtigt, zeigt die Grenze einer überhaupt möglichen Abreicherung eines durch Neutroneneinfang entstandenen Radioisotops aus dem Metall-Phthalocyaninkomplex.