Abstract
Es wird festgestellt, dass organische Substanzen, wenn sie auf einer festen Oberfläche in einer Schichtdicke bis zu 100 Å ausgebreitet sind, einen tieferen Smp. besitzen als die kompakte Substanz. Die beobachteten Smp.‐Erniedrigungen variieren bis zu 30°, je nach Substanz und Unterlage; sie verschwinden bei Dicken, welche sich von 15 zu 100 Å erstrecken können. Die beobachteten Smp.‐Erniedrigungen wachsen linear mit der Zahl der π‐Elektronen der ausgebreiteten Verbindung. Im Falle einer Legierung des Hume‐Rothery‐Typus (Silber‐Zinn) als Unterlage ist die Smp.‐Erniedrigung um so grösser, unausgefüllter die Brillouin‐Zone des Elektronengases des Metalls ist. So zeigen die γ‐Phasen, die fast vollstandig besetzte Energieniveaus haben, ein Minimum der Smp.‐Depression. Diese Befunde werden in der Weise gedeutet, dass die den Gitterzusammenhalt be‐wirkenden Elektronen der ausgebreiteten Substanz in das Elektronen‐gas der Metallunterlage eintauchen, wodurch ihre Dichte in der dun‐nen Schicht verringert, und damit der Smp. der letzteren erniedrigt wird. Befunde und Deutung stehen in guter Übereinstimmung mit den auf dem Gebiete der heterogenen Katalyse existierenden Erfahrungen.