Biochemische und histologische Untersuchungen zur Umfärbung der Raupe von Cerura vinula L

Abstract
Der auffällige Farbwechsel der Raupe von Cerura vinula L., der das erste äußere Merkmal der beginnenden Verpuppung ist, wird durch das Auftreten mehrerer Ommochrome bedingt. Diese wurden in den verschiedenen Stadien der Umfärbung extrahiert, voneinander getrennt und quantitativ bestimmt. Zuerst bildet sich in der Epidermis rotes Dihydro-xanthommatin, das schon nach kurzer Zeit wieder zu verschwinden beginnt. Währenddessen setzt im Fettkörper und Mitteldarm die Bildung von Rhodommatin und Ommatin D ein. Im Fettkörper dauert sie bis zur Verpuppung an. Der Ommochromgehalt erreicht dann 0,2% des Trockengewichts der Tiere. Im Verlauf der Puppenruhe geht der Gehalt wieder stark zurück. Histologische Untersuchungen zeigen, daß sich im Fettkörper und im Darm die Farbstoffe während tiefgreifender Strukturänderungen der Gewebe bilden. Nur das vorübergehende Auftreten des roten Epidermisfarbstoffes, das den Farbwechsel der Raupe beim Verlassen des Futters bewirkt, verläuft ohne sonstige histologische Veränderungen. Die Farbstoffbildung läßt sich als Folge gesteigerten Proteinstoffwechsels deuten.