Abstract
In Nickel–Chrom 80/20 Legierungen mit Aluminiumgehalten von 7,5 bis 12,9 At‐% Al wird gefunden, daß sich nach dem Abschrecken von 1100 °C Zonen der Phase Ni3Al (Gittertyp Cu3Au) ausscheiden, die mit der umgebenden ungeordneten Matrix bis zu Zonengrößen von etwa 300 Å kohärent bleiben. Bei schwacher Verformung nach Einstellen der Ordnung beobachtet man im Elektronenmikroskop paarweise auftretende Versetzungen, die durch die zwischen den Versetzungen aufgespannte Antiphasenwand der Überstruktur zusammengehalten werden. Der Abstand der Versetzungen liegt zwischen 50 und 500 Å.Obgleich die paarweise auftretenden Versetzungen jeweils den gleichen Burgersvektor haben, ist der elektronenmikroskopische Kontrast der einen Versetzung schwächer als der Kontrast der anderen Versetzung. Diese Erscheinung ist um so ausgeprägter, je kleiner die Abstände sind. Sie kann bis zum Verschwinden des Kontrastes der einen Versetzung führen.Zur Deutung dieser Erscheinung wird der elektronenmikroskopische Kontrast für nahe benachbarte Versetzungen mit Hilfe der kinematischen Kontrasttheorie berechnet. Für einen Spezialfall (zwei Schraubenversetzungen, (g, b) = ± 2 für die Einzelversetzung) kann die Kontrastamplitude in einfacher Weise geschlossen dargestellt werden. Die Ergebnisse der Rechnung stehen in guter Übereinstimmung mit den Beobachtungen.