Abstract
The effects of oxygen on the immature or incompletely vascularized retina are conveniently divided into an initial vasoconstrictive and obliterative stage and a secondary vasoproliferative response that occurs after removal of the subject from an enriched oxygen environment. Vasoproliferation starts at the zone of perfused and nonperfused retina. The incompletely vascularized retina is uniquely responsive to these oxygen-induced changes. After vascularization is complete and the retinal vessels reach the ora, the susceptibility to hyperoxia disappears. The vessels in the temporal periphery of the retina have a peculiar susceptibility to the primary and secondary effects of hyperoxia on the immature retina. Ophthalmoscopic examination of the temporal periphery therefore should always be done carefully in the premature infant or in older individuals giving a history of prematurity. The indirect ophthalmoscope provides the most satisfactory instrument for examination. The incidence of retrolental fibroplasia has been greatly reduced following the incrimination of oxygen as its principal cause. Further studies are still required to determine precise blood oxygen levels that are safe for the premature retina and to discover other factors that may play a role in the pathogenesis of RLF. Die Einwirkung des Sauerstoffes auf die unreife oder unvollständig vaskularisierte Netzhaut kann in ein primäres gefäßverengendes und gefäßverschließendes sekundäres Stadium und in ein vasoproliferatives Stadium eingeteilt werden. Letzteres tritt ein, sobald das Kleinkind nicht mehr mit der Sauerstoff-angereicherten Luft exponiert wird. Die Gefäßneubildung beginnt an der Grenzzone zwischen gefäßversorgter und gefäßloser Netzhaut. Die unvollständig vaskularisierte Netzhaut ist besonders für die Sauerstoffbedingten Veränderungen empfindlich. Wenn die Gefäßversorgung der Netzhaut vollkommen entwickelt ist und die Netzhautgefäße die Ora serrata erreicht haben, hört diese Überempfindlichkeit gegenüber einer Hyperoxie auf. Die Gefäße der temporalen Netzhautperipherie sind besonders gegen die primären und sekundären Effekte einer Hyperoxie empfindlich. Die Augenspiegeluntersuchung der temporalen Peripherie soll bei Frühgeburten deshalb besonders sorgfältig durchgeführt werden. Das bilaterale, indirekte Ophthalmoskop ist dafür besonders geeignet. Als erkannt wurde, daß der Sauerstoff die Hauptursache der Entwicklung einer retrolentalen Fibroplasie ist, wurde diese Krankheit viel seltener. Weitere Untersuchungen sind notwendig zur Bestimmung, welcher Blutsauerstoffspiegel für die unreife Netzhaut noch harmlos ist, bzw. welche andere Faktoren in der Pathogenese der RLF noch eine Rolle spielen.