Zur Sensitivität des Computerperimeters Competer®bei frühen glaukomatösen Gesichtsfeldausfällen - Eine kontrollierte Studie

Abstract
Es wurden 101 Augen von 66 Glaukompatienten mit Gesichtsfeldausfällen (Stadium I-III nach Aulhorn) mit den Computerperimetern Octopus® und Competer® unter kontrollierten Untersuchungsbedingungen vergleichend perimetriert. Die Ergebnisse der Octopus-Perimetrie wurden als Referenzsystem für die Sensitivität des Competers verwendet. Die Beurteilung qualitativer und quantitativer Abweichungen beider Geräte berücksichtigte die unterschiedliche Prüffeldgröße beider Geräte bei der Perimetrie des zentralen Gesichtsfeldes. Von 101 im Octopus verifizierten Gesichtsfeldausfällen konnten 84,1% im Competer als pathologisch erkannt werden, 4% waren fraglich pathologisch und 11,9% wurden im Competer als normal eingestuft. Bei den 11,9%, die im Competer als falsch-negativ bewertet wurden, lagen die Skotome außerhalb des 20° Prüffeldes dieses Gerätes aber noch innerhalb der 30° des Octopus-Prüffeldes. Bei 16,9% der positiven Competerbefunde lagen die Skotome mit mehr als 50% ihrer Gesamtfläche innerhalb des Competer-Prüffeldes und zu 83,1% zu mehr als 50% ihrer Gesamtfläche außerhalb des Competer-Prüffeldes. Der Competer erfaßt somit mit hinreichender Sensitivität alle frühen Gesichtsfeldausfälle innerhalb 20° Exzentrizität, Skotome peripher davon (11,9%) werden jedoch nicht erfaßt. Eine Erweiterung des Prüffeldes wäre somit wünschenswert. Die Beziehung früher glaukomatöser Gesichtsfeldveränderungen zur Papillenmorphologie ergab, dass bei 42,5% der Augen sichere Glaukomzeichen der Papille nicht erkannt wurden. Comparative examinations were carried out under controlled conditions in 101 eyes of 66 open-angle glaucoma patients with field defects (Stages I-III according to Aulhorn) with the Octopus® and Competer® computerized perimeters. The results of the Octopus perimetry were selected as a reference system to evaluate the sensitivity of the Competer in identifying early glaucomatous field defects. The interpretation of qualitative and quantitative discrepancies between the two instruments took into account the different sizes of the test fields. Of the glaucomatous field defects identified with the Octopus perimeter, 84.1% could be recognized with the Competer as well; 4% were questionably pathologic and 11.9% appeared to be false-negative in the Competer. The 11.9% false-negative results of the Competer were all due to the fact that they were scotomas beyond the test eccentricity of this perimeter. In 16.9% of the positive Competer findings the scotomas were outside the Competer test field by more than 50% of their total extent, whereas 83.1% were within the Competer test field by more than 50% of their total extent. In the light of these results it may be concluded that the Competer provides good sensitivity to detect early glaucomatous field defects once these are within 20° eccentricity, while more peripherally situated scotomas will be missed. It would be advisable to enlarge the test field of the Competer to 30° eccentricity. The relation of early glaucomatous field changes to disk morphology revealed that in 42.5% of the eyes definite glaucomatous disk changes were not recognized.