Abstract
124 Patienten mit verschiedenen Herzrhythmusstörungen unterschiedlicher Genese wurden mit Propafenon in einer mittleren Dosierung von 70–140 mg (1–2 mg/kg) intravenös behandelt. Propafenon zeigte eine gute Wirksamkeit bei supraventrikulären und ventrikulären paroxysmalen Tachykardien und Ektopien. Extrasystolische Arrhythmien wurden bei 40 von 81 Patienten vollständig und anhaltend unterdrückt. Bei 15 von 19 Patienten mit paroxysmalen Tachykardien konnte ein Sinusrhythmus wiederhergestellt werden. Bei atrialen Tachykardien und Tachyarrhythmien gelang nur in fünf von 22 Fällen eine Beseitigung der Arrhythmie. Dagegen wurde bei der Mehrzahl der nicht konvertierbaren Patienten durch Verlangsamung der atrioventrikulären Überleitung und Senkung der Vorhoffrequenz die Kammerfrequenz wirksam verlangsamt. Propafenon wirkte gleichermaßen auf Vorhöfe, Kammern und Erregungsleitungssystem im Sinne einer Frequenzerniedrigung ektoper und nomotoper Schrittmacherzentren. Auch akzessorische Nebenverbindungen werden selektiv durch Propafenon blockiert; so konnte bei vier von neun Patienten mit WPW-Syndrom die Antesystolie beseitigt werden. Therapeutische Gefahren ergeben sich für Propafenon in erster Linie aus der hemmenden Wirkung auf die atrioventrikuläre und intraventrikuläre Erregungsleitung und depressiven Eigenschaften auf die Sinusknotenfunktion. Ferner besitzt Propafenon auch negativ-inotrope und peripher drucksenkende Nebenwirkungen. Bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz, Hypotonie und Schock nicht arrhythmogener Ursache sowie bei höhergradigen atrioventrikulären, intraventrikulären und sinuatrialen Blockierungen sollte Propafenon nicht angewandt werden. Bei sachgemäßer Anwendung und therapeutischer Dosierung sind die Nebenwirkungen vergleichsweise gering, so daß Propafenon im Spektrum der derzeit verfügbaren Antiarrhythmika eine wichtige Ergänzung darstellt. Propafenone, a new antiarrhythmia drug, was given at an average dose of 70–140 mg (1–2 mg/kg body-weight) to 124 patients with various types of cardiac arrhythmias. It proved successful in patients with ectopic beats and tachycardias of atrial or ventricular origin. Ectopic beats were suppressed in 40 of 81 patients, while sinus rhythm was restored in 15 of 19 patients with paroxysmal tachycardias. On the other hand, sinus rhythm was restored in only 5 of 22 patients with atrial tachy-arrhythmias, while in most of the others in this group the heart rate decreased markedly during propafenone injection. The effect of propafenone was on atrial and ventricular myocardium and on the conduction system, lowering the discharge rate of sinus node and ectopic pacemakers. ECG signs of pre-excitation disappeared in 4 of 9 patients with WPW syndrome given the drug. Propafenone may prolong atrioventricular and intraventricular conduction, as well as cause a transitory decrease in cardiac function and a fall in systemic arterial blood pressure. It should, therefore, not be given to patients in severe heart failure, hypotension or shock, or with high-degree atrioventricular, intraventricular or sinoatrial block.