Abstract
Es wird ein einfaches und gefahrloses Verfahren zur Gasphasen-Hydrazinolyse hochvakuumflüchtiger Verbindungen beschrieben. So entstehen bei der Umsetzung von wasserfreiem Hydrazin mit Trialkylchlorsilanen in der Gasphase in nahezu quantitativen Ausbeuten Bis (trialkylsilyl) -diazane (R3Si)2N2H2 3, für die nach Kalottenmodellen sowohl eine 1.1- wie eine 1.2-disubstituierte Struktur möglich ist. Der Beweis für das Vorliegen des 1.2-Isomeren R3Si-NH-NH-SiR3 wird durch die Addition von 2 Mol Phenylisocyanat sowie durch die Reaktion von Phenylhydrazin mit Trimethylchlorsilan zu 1-Phenyl-2-trimethylsilyl-diazan C6H5-NH-NH-SiMe3 erbracht. Die Oxydation des 1.2-Bis(trimethylsilyl)-diazans Me3Si-NH-NH-SiMe3 führt nicht zur siliciumorganischen „Azo“-Verbindung, dem 1.2-Bis(trimethylsilyl)-diazen Me3Si-N=N-SiMe3, sondern zu dessen Zerfallsprodukten Stickstoff und Hexamethyldisilan. Die Hydrazinolyse von Dimethyldichlorsilan in der Gasphase ergibt ausschließlich hochmolekulare ( -SiMe2-NH-NH-)n-Ketten. Dagegen läßt sich aus der Gasphasen-Reaktion von Me2SiCl2 mit 1.2-Dimethylhydrazin mit 84-proz. Ausbeute 1.2-Dimethyl-1.2-bis (chlordimethylsilyl) -diazan Me2ClSi - NMe- NMe- SiClMe2 isolieren. Die beschriebene Hydrazinolyse in der Gasphase dürfte ganz allgemein ein elegantes Verfahren zur Umsetzung im Hochvakuum flüchtiger anorganischer Verbindungen darstellen.