Über die differentielle Thermokraft dünner Metallschichten

Abstract
Der Einfluß der mittleren freien Weglänge der Elektronen auf die elektrische Leitfähigkeit, die magnetische Widerstandsänderung und auf den Wechselstromwiderstand dünner Drähte und Schichten ist Gegenstand zahlreicher Veröffentlichungen gewesen. Auf Grund theoretischer Überlegungen ist auch bei der differentiellen Thermokraft eine Abnahme mit kleiner werdender Schichtdicke zu erwarten. In der vorliegenden Arbeit wird dieser Effekt an dünnen Aufdampfschichten von spektroskopisch reinem Wismut (99,995%) experimentell nachgewiesen. Dabei ergibt sich eine Abnahme auf 14% des Wertes am kompakten Material bei etwa 100 Å Schichtdicke. Die gefundene Dickenabhängigkeit kann durch einen Einfluß der mittleren freien Weglänge der Elektronen, durch eine Vergrößerung der scheinbaren Elektronenmasse infolge einer Veränderung der Fermi-Energie bei dünnen Schichten, durch das Einwirken von Oberflächenzuständen und durch Inhomogenitäten in den Oberflächenschichten gedeutet werden.