Im NaCl-Gitter ergibt das Born-Mayersche Abstoßungsgesetz zu große Wechselwirkung der übernächsten Nachbarn, außer wenn infolge der Größenverhältnisse der Ionen sich gleichnamige Ionen besonders nahe kommen. Im Falle der Erdalkalichalkogenide sind die elastischen Konstanten und die Dielektrizitätskonstante dann deutbar, wenn man zusätzlich eine Nichtionenbindung annimmt. Es wird dann verständlich, daß der Kristall sich bei Beanspruchungen, bei denen Valenzwinkel geändert werden, also bei Scherung oder Polarisation im elektrischen Feld, "steifer" verhält als bei Dehnung. Die für die Überlappungskräfte der Ionen charakteristische Konstante des BornMayersdien Gesetzes läßt sich dann bei Alkalihalogeniden und Erdalkalichalkogeniden etwa gleich machen. Es ergibt sich eine effektive Ionenladung, die etwas kleiner ist als die aus der Wertigkeit der Ionen folgende (beim MgO: z = 1,83 statt z = 2).