Abstract
The prey-catching behavior of ferrets (Putorius furo L.) consists mainly of instinctive behavior patterns, which can be elicited only through their releaser. Then they are performed stereotypically. To get information concerning the central back-ground and the hierarchical structure of this behavior the neuroleptics Haloperidol (0.14 mg/kg), Clozapine (10 mg/kg) and Chlorpromazine (4 mg/kg) were injected i.m. under controlled conditions. In a conditioning experiment the reactivity of the animals was examined. This conditioned reaction was strongly decreased by the drugs. The reaction to the natural stimulus the prey was changed, but not suppressed. The modification of the predatory behavior was manifested in an “improvement” of orientation reactions when pursuing the prey and in a better placement of bites. This effect, most evident with Haloperidol, is possibly due to the specific neuroleptic component of the substances. A delay in approaching the prey, or even the total suppression of the prey-catching behavior is suggested to be due to a sedative component which was most obvious in some experiments with Clozapine. On the other hand, there are behavioral elements like the use of paws which are not effected by the neuroleptics. From these and other observations, it is concluded, that the predatory behavior of the ferret has a hierarchically organisated structure. Further it is suggested that some functional connected parts of the behavior have distinct central representation, for they are not influenced in the same way by these drugs. Das Beutefangverhalten des Frettchens (Putorius furo L.) besteht zu großen Teilen aus Instinkthandlungen, die nur auf ihre spezifischen Auslöser hin ausgeführt werden und dann stereotyp ablaufen. Um Aufschlüsse über den zentralen Hintergrund und den hierarchischen Aufbau dieses Verhaltens zu erhalten, wurden die Neuroleptika Haloperidol (0,14 mg/kg), Clozapin (10 mg/kg) und Chlorpromazin (4 mg/kg) unter kontrollierten Bedingungen i.m. injiziert. Um die Antwortbereitschaft der Versuchstiere zu testen, wurde als Kontrolle eine konditionierte Futterdressur durchgeführt. Diese erlernte Reaktion wurde von den Pharmaka weitgehend unterdrückt. Die Reaktion auf den natürlichen Reiz Beute wurde verändert, jedoch nicht gemindert. Die Verhaltensänderung des Beutefangs bestand in einer „Verbesserung” der Orientierungskomponente bei der Verfolgung der Beute und bei der Plazierung der Bisse. Dieser Effekt wurde der spezifischen neuroleptischen Komponente der Substanzen zugeordnet und war bei Haloperidol besonders ausgeprägt. Ein verzögerter Angriff, bzw. die Unterdrückung des Gesamtverhaltens wurde einer sedativen Komponente zugeordnet und war in einigen Versuchen bei Clozapin beobachtbar. Daneben gab es mehrere Verhaltensweisen, die von den Pharmaka nicht beeinflußt wurden wie z.B. der Pfoteneinsatz. Diese Beobachtungen lassen einen hierarchisch gegliederten Aufbau des Beutefangverhaltens des Frettchens mit getrennter zentraler Repräsentation der einzelnen Funktionskomplexe vermuten, da diese von den Pharmaka unterschiedlich beeinflußt wurden.