Abstract
Es wird hervorgehoben, daß in verschiedenen Laboratorien hergestellte Impfstoffe etwas verschiedene Lokalreaktionen und eine differente Dauer der Tuberkulinempfindlichkeit bewirken. Man kann daher nicht ohne weiteres eine und dieselbe Dosis der BCG-Bazillen für alle Länder empfehlen, sondern muß auf die Verschiedenheit der Vakzinen Rücksicht nehmen. Die am meisten verwendete Impfungsmethode ist die intrakutane Einspritzung. Die Stich- oder Ritz-Applikation des Impfstoffes ist auch gut verwendbar, verhindert aber nicht immer allzu große Lokalreaktionen und die Tuberkulinempfindlichkeit scheint kürzer zu dauern als nach intrakutaner Impfung, die ihrerseits etwas mehr Lokalreaktionen hervorruft. Die in Brasilien verwendete orale Verabreichung der BCG-Bazillen, wobei 100 Milligramm BCG monatlich für 6 Monate gegeben werden, sollte theoretisch die Methode der Wahl sein, ist aber außerhalb Brasiliens nicht genügend nachgeprüft. Die Lokalkomplikationen der intrakutanen und perkutanen Impfungen sind langdauernde Abszesse an der Einstichstelle und abszedierende Lymphadenitiden. Ihre Frequenz ist sehr variabel, je nach dem verwendeten Impfstoff und der Art seiner Verabreichung. Diese lokalen Komplikationen sind nicht gefährlich, fordern aber bisweilen chemotherapeutische oder sogar chirurgische Behandlung. Die generalisierten BCG-Komplikationen sind viel ernster zu nehmen. Bisher sind 9 derartige Fälle publiziert. Man muß annehmen, daß sie auf einer abnormen BCG-Empfindlichkeit der geimpften Individuen beruhen. Wegen ihrer großen Seltenheit (mehr als 100 Millionen komplikationslose Impfungen sind ausgeführt worden) sollte ihnen keine allzu große Beachtung geschenkt werden, wenn in einem Lande die Tuberkulosegefahr sehr groß ist. Der Erfolg der Impfung ist im allgemeinen sehr eindrucksvoll. Nach den letzten Erfahrungen bewirkt sie eine Reduktion der Tuberkulosemorbidität um mehr als 80%. Wahrscheinlich kann die BCG-Impfung indirekt, durch die Vorbeugung von klinischen pulmonalen Primärtuberkulosen, auch eine Herabsetzung von postprimären Lungentuberkulosen zustandebringen. Eine selektive BCG-Impfung ist überall in der Umgebung von Lungentuberkulösen, sog. Kontaktfällen, indiziert. Eine allgemeine BCG-Impfung sollte in den Ländern oder in den Orten eingeführt werden, wo die Tuberkulosemorbidität sehr hoch ist. Es wird vorgeschlagen, Massenimpfungen der Schulkinder vorzunehmen, wenn die Häufigkeit von Tuberkuloseinfektionen 10% übersteigt. Je größer die Tuberkulosegefahr ist, desto früher sollte man die Massenimpfung einsetzen, eventuell schon während der ersten Lebenswoche. Bei einer Häufigkeit der Tuberkulose im Adoleszentenalter sollte man die allgemeine Impfung im 10.—11. Lebensjahr vornehmen. The variations among BCG vaccines from different laboratories is pointed out; this may lead to differences in local reactions and the duration of tuberculin sensitivity. Intracutaneous injection is the most widely practised method of immunization, although it is more apt than the scratch or multiple pressure method to cause local reactions. Oral administration of the vaccine (as done in Brazil) of 100 mg. BCG every month for 6 month has not yet been tested sufficiently to allow definite conclusions. Chronic abscesses and lymphadenitis with abscesses at the site of injection are complications whose incidence depends on the type of vaccine and the route of administration. These local reactions are not serious but may require chemotherapeutic or surgical treatment. Generalized complications, of which 9 cases have been reported, are much graver. They probably are due to unusual sensitivity of the immunized person, but are exceedingly rare (100 million immunizations have been carried out without complications). — Mass immunization usually results in a decrease of tuberculosis morbidity-rate by 80%. BCG immunization probably reduces post-primary pulmonary tuberculosis indirectly by preventing clinically manifest primary pulmonary tuberculosis. — Selective BCG immunization is advised where there have been contact cases. Mass immunization programmes are indicated in countries with very high incidence of tuberculosis. Immunization of all school-children is suggested whenever the incidence of tuberculosis exceeds 10%. The greater the incidence, the earlier should immunization be performed, if necessary within the first few months of life. Where there is a rise in attack-rate at the time of adolescence, immunization should be performed at 10 or 11 years of age. Algunos problemas de la vacunación con BCG Se subraya que las vacunas obtenidas en diferentes laboratorios determinan reacciones locales diferentes así como una diferente duración de la sensibilidad a la tuberculina. No puede recomendarse por lo tanto, así, sin más ni más, una misma y única dosis de bacilos BCG para todos los países; debe tenerse en cuenta siempre la variabilidad de la vacuna. El método de vacunación más utilizado es el de la inoculación intracutánea. El método de las punturas y el de las escarificaciones son igualmente utilizables, pero no excluyen en forma definitiva las reacciones locales demasiado intensas, y la sensibilidad a la tuberculina parece ser de más corta duración que en la inoculación intracutánea (asociada por su parte a mayores reacciones locales). La administración oral seguida en el Brasil, donde se dan 100 mg mensuales de BCG durante 6 meses, sería teóricamente el método de elección, pero no ha sido suficientemente estudiado fuera del Brasil. Las complicaciones locales de la vacunación intracutánea y percutánea consisten en...