Abstract
Bei einer Nachprüfung der unsicheren Angaben in der Literatur über das Berylliumsulfat und seine Hydrate werden die folgenden Feststellungen gemacht: Das wasserfreie Berylliumsulfat kann, im Gegensatz zu älteren Angaben, sowohl durch Erhitzen des 4‐Hydrates, und zwar auf 400° C, wie auch durch Behandeln derselben Verbindung, des Berylliumoxydes oder, wie wir neu feststellten, des Hydroxydes mit konzentrierter Schwefelsäure gewonnen werden. Vorschriften für die Darstellung des Salzes auf beiden Wegen werden angegeben. Wir erhielten außerdem durch Erhitzen des Berylliumsulfat‐ 4‐Hydrates die Salze BeSO4· H2O bei 200°, BeSO4·2 H2O bei 120° C, BeSO4·3H2O bei 55°. Die von uns gefundenen Temperaturen liegen wesentlich höher, als die bisher angegeben. Das Berylliumsulfat‐4‐Hydrat ist am besten aus schwach schwefelsaurer Lösung erhältlich. Eine einfache Vorschrift zur Darstellung der Verbindung wird angegeben. Durch Erhitzen des Berylliumsulfat‐4‐Hydrates können durch allmähliche Steigerung der Temperatur Berylliumsulfate mit jedem gewünschten Wassergehalte zwischen 0 und 4H2O hergestellt werden, doch zeigte der systematische Abbau der genannten Verbindung mit Hilfe des Tensi‐Endiometers nach HÜTTIG, daß sicher nur die Hydrate BeSO4, BeSO4·2H2O und BeSO4 · 4H2O als chemische Verbindungen angesprochen werden dürfen, und daß über die Existenz des 1‐Hydrates eindeutige Feststellungen noch nicht gemacht werden können. Im Gegensatz zu M. LEVI MALVANO und F. WIRTH ist es uns nicht gelungen, das Berylliumsulfat‐6‐Hydrat herzustellen, vielmehr sind wir auf Grund unserer Versuche und theoretischen Erwägungen der Ansicht von PARSONS, FULLER und BRITTON, daß das Beryllium‐sulfat‐6‐Hydrat noch nicht hergestellt worden ist. Im Gegensatz zu G. KLATZO, MARIGNAC und ATTERBERG und in Übereinstimmung mit LEVI MALVANO und PARSONS glauben wir, daß das Beryllium‐7‐Hydrat nicht existiert.

This publication has 8 references indexed in Scilit: