1. Von 36 Meningitis-Tbc-Patienten, die mit der von uns seit 1949 eingeführten Kombination von Streptomycin und hochdosierten PAS-Infusionen behandelt wurden, sind 31 Fälle symptomfrei, 2 Fälle sind noch in Behandlung, und nur 3 Fälle an der Meningitis gestorben (2 Fälle, die allzu früh die Behandlung auf eigenen Wunsch unterbrachen und eine erst am 20. Krankheitstage eingelieferte Patientin). Unter den 36 Patienten befinden sich 9 Fälle mit gleichzeitiger sicherer Miliar-Tbc. Defektheilungen oder Liquorblockierungen, die unter der Behandlung mit Streptomycin allein häufig waren, wurden nicht mehr beobachtet. Als einzige Schädigungen wurden Vestibularis- und in 3 Fällen auch schwere Akustikusschädigungen durch das Streptomycin beobachtet. 2. Betrachtet man nur die 34 Fälle, die nun schon seit 1—3 Jahren in Kontrolle stehen, so entfallen darauf 3 Todesfälle. Damit ergibt diese Behandlung eine durchschnittliche Heilungsziffer von 90%, was bis heute die beste erreichte Heilungsziffer bei langdauernder Kontrolle für die Meningitis-Tbc bedeutet. 3. Auch wenn man ausschließlich nur die im Liquor Tbc-positiven Fälle (Kultur, Tierversuch oder direkter Nachweis) zur Beurteilung heranzieht, so entfallen auf 23 liquorpositive Fälle nach 1—3 Jahren Kontrolle nur 3 Todesfälle! 4. Unter den geheilten Meningitispatienten befindet sich ein Fall mit beidseitiger Nierentuberkulose, der nach einer langdauernden hochdosierten Infusionsbehandlung heute von seiten der Nieren völlig symptomfrei und voll arbeitsfähig ist. Auch ein desperater Fall mit Blasen- und Mastdarmlähmung und Paraplegie beider Beine heilte nach einer 14monatigen Behandlung und insgesamt 3724 g PAS i.v. und 1737 g p.o. vollkommen aus. 5. Die hochdosierte PAS-Infusionsbehandlung in Kombination mit Streptomycin ergibt sowohl bei Meningitis-Tbc als auch bei Miliar-Tbc und anderen schweren tuberkulösen Affektionen die besten heute auf chemotherapeutischem Wege zu erzielenden Ergebnisse.