Abstract
Die folgende Arbeit befaßt sich mit der Anwendung spezieller Szintillationszählerverfahren zur Teilchendiskriminierung auf Untersuchungen über Kernreaktionen von Neutronen mit den Elementen K, J und Cs. Die Meßverfahren geben die Möglichkeit, mit guter Statistik die Spektren emittierter geladener Teilchen zu messen, auch wenn ein starker γ-Untergrund vorhanden ist. Gemessen wurden die Energieverteilungen von Protonen, die beim Beschuß der Szintillationskristalle CsJ (Tl) und KJ (Tl) mit Neutronen emittiert werden. Die Kristalle dienten also sowohl als Target als auch als Detektor. Die Energie der Neutronen, die mit Hilfe der T (d,n) He4-Reaktion bei Deuteronenenergien von 3 und 4,5 MeV erzeugt wurden, konnte durch entsprechende Wahl des Beobachtungswinkels zwischen 12 und 22 MeV variiert werden. Außer den Energiespektren konnten auch die Wirkungsquerschnitte gemessen werden. Eine genaue Betrachtung der Spektren weist darauf hin, daß die statistische Theorie der Kernreaktionen die Verhältnisse vermutlich nicht in allen Einzelheiten beschreiben kann und daß direkte Wechselwirkungsprozesse erheblich zum Wirkungsquerschnitt beitragen.