Abstract
Es werden weitere Untersuchungen über die Veränderung des anorganischen Phosphatspiegels in der Zelle, als Folge des Licht-Dunkel-Wechsels mitgeteilt. Die Geschwindigkeit dieser Veränderungen ist von der An- bzw. Abwesenheit von CO2 unabhängig. Die Lichtsättigung des Effektes liegt weit unterhalb der Lichtsättigung der CO2-Assimilation. Die Anwendung der „KCN-Methode“ zur Messung der Lichtphosphorylierung ergab, daß letztere KCN-unempfindlich ist. Die am Anstieg des anorganischen Phosphats bei gleichzeitiger Verdunkelung und KCN-Zugabe gemessene Dephosphorylierungs-Geschwindigkeit (der Phosphorylierung numerisch gleich) im Licht, liegt rund 50% über der im Dunkeln. Nach Sättigung der oxydativen Phosphorylierung durch Glucosefütterung läßt sich durch Licht keine signifikante Erhöhung mehr erreichen. CO2 Gegenwart oder Abwesenheit führt nicht zu meßbaren Veränderungen der Phosphorylierungs-Geschwindigkeit. Es wird gefolgert, daß keine stöchiometrische Beziehung von ATP-Umsatz und CO2-Assimilation in dem von der Calvin sehen Hypothese geforderten Sinne (3 Mole ATP/1 Mol CO2) besteht. Unter Berücksichtigung neuerer Ergebnisse über die Verteilung der Radioaktivität in der Hexose nach Photosynthese in 14CO2 wird die Vorstellung entwickelt, daß das Carboxylierungs-Produkt des Ribulosediphosphats im Licht direkt über eine verzweigte Polyhydroxysäure als hypothetische Zwischenstufe, zu Fructose reduziert und nicht in Phosphorglycerinsäure (PGS) gespalten wird. Die Bedeutung der Lichtphosphorylierung liegt nach diesen Vorstellungen a) in der Bereitstellung der Energie zum Aufbau der Oligo- bzw. Polysaccharide aus den photosynthetisch erzeugten Zuckern, b) in der Ergänzung der durch Hydrolyse oder Abzweigung von Zwischenprodukten entstehenden Verluste an org. Phosphaten innerhalb des Regenerations-Zyklus des CO2-Acceptors, c) in der raschen Lieferung von ~ ph zum Aufbau der für die CO2-Assimilation nötigen großen Reservoirs an Zuckerphosphaten während der Induktionsphase der Photosynthese.