Abstract
Bei den im Haushalt beschäftigten Hausfrauen und Hausangestellten kommt die chronische Leuchtgas- oder Kohlenoxydvergiftung verhältnismäßig häufig vor. Die Symptome sind: Blässe — meist ohne Blutfarbstoffverminderung oder nur mit sehr geringer Hämoglobinsenkung —, Kopfschmerzen, Schwindel, Appetitstörungen, manchmal Uebelkeit, Schlafstörungen, nervöse Gereiztheit und allgemeine Schwäche. Die Symptome sind recht wechselnd, und häufig bestehen nur die uncharakteristischsten in Form von Blässe, Kopfschmerzen und Schwäche. Die Ursachen dieser chronischen Vergiftungen sind Gasherde, und zwar insbesondere Schlauchverbindungen des Gasherdes zum festen Gasrohr. Es kommen wahrscheinlich aber auch unvollkommen verbrennende Sparbrenner in Betracht. Die Diagnose ist, wenn man überhaupt daran denkt, leicht zu stellen, und zwar „ex juvantibus”. Die Behandlung geschieht im Einzelfall durch Herstellung fester Rohrverbindungen zum Gasherde und durch Ersatz mangelhaft verbrennender und undichter Gasherde durch solche einwandfreier Konstruktion. Die Vorbeugung im großen müßte Schlauchverbindungen überhaupt ausschalten und Untersuchungen über die verschiedenen Gasherdtypen mit dem Ziel der Ausschaltung der mangelhaften durchführen. Die chronische Leuchtgas- und Kohlenoxydvergiftung ist nicht durch Anämie befriedigend zu erklären, sondern daneben kommt wahrscheinlich direkte Giftwirkung in Frage.