Untersuchungen am Virus der Variola-Vaccine

Abstract
Erschöpfende Pepsinbehandlung an Vaccine-Elementarkörpern (Elk.), die von der Chorioallantois des bebrüteten Hühnereies bzw. von der Kaninchencornea präpariert worden waren, führte zur Erkennung unterscheidbarer Abbaustadien. Neben morphologisch intakten wurden abgebaute Elk. mit Innenkörpern stark variierender Größe und Dichte und leere Elk.-Membranen beobachtet. Die meist zentral-, gelegentlich aber auch randständigen Innenkörper zeigten neben der bekannten runden bzw. Quadergestalt auch Ring-, Nieren- und Doppelformen. Die morphologische Vielfalt wird als Ausdruck der Existenz von Elk.-Stadien gedeutet. Gleiche Beobachtungen wurden an anderen Viren der Pockengruppe (Neurovaccine, Geflügelpocken, Ektromelie, Kaninchenmyxom und Molluscum contagiosum) gemacht. Auszählungen an einer großen Zahl von Elk. zeigten, daß nach einer 2-3-tägigen Infektion die abbaubaren Stadien überwiegen und daß die relative Zunahme von Abbaustadien im überlebenden Gewebe einem Alterungsprozeß entspricht. Formaldehyd-Fixierung und auch trokkene Hitze (105-150°) erhöhen in zunehmendem Maße die Zahl nicht abbaubarer Elk.