Pneumothorax bei der Vertikalen Infraklavikulären Blockade des Plexus brachialis

Abstract
Bei einer 50-jährigen Patientin wurde im Rahmen einer elektiven Operation an der Hand die Anästhesie durch die Vertikale Infraklavikuläre Plexus-brachialis Blockade (VIP) nach Kilka durchgeführt. Postoperativ kam es zum Auftreten eines ipsilateralen Pneumothorax, welcher durch einen Pleuraerguss und eine kontralaterale Bronchopneumonie kompliziert wurde. Unter invasiver Behandlung der Patientin kam es bezüglich aller Komplikationen zur restitutio ad integrum. Die Durchführung der Anästhesie war lege artis entsprechend der Erstbeschreibung, Fehler bei der Bestimmung der Punktionsstelle konnten mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Ein Pneumothorax bei der Vertikalen Infraklavikulären Plexus-brachialis Blockade stellt auch bei korrekter Durchführung unter Vermeidung von beschriebenen Kardinalfehlern ein methodenspezifisches und somit aufklärungspflichtiges Risiko dar. Der VIP ist dennoch eine wichtige Ergänzung der herkömmlichen Methoden zur Blockade des Plexus brachialis, da er sich durch eine hohe Erfolgsrate speziell im Bereich des N. musculocutaneus und in der Toleranz eines Tourniquets auszeichnet. Nach den bisherigen Erfahrungen ist von einem Pneumothoraxrisiko von 0,2–0,7% auszugehen. A 50 year old female patient received anaesthesia of the arm by the vertical infraclavicular blockade of the plexus brachialis (VIP). Postoperatively an ipsilateral pneumothorax occured complicated by pleural effusion and a contralateral bronchopneumonia, which resolved completely after treatment. The blockade of the plexus was performed correctly, failures in determining the correct point of needle insertion could be excluded. Therefore a pneumothorax has to be regarded as a specific complication of the VIP, which might occur despite correct technique, and requires that the patient be informed of this eventuality. Nevertheless, the VIP is an important method due to its high success rate concerning blockade of the musculocutaneous nerve and tolerance of tourniquet. The risk of a pneumothorax is about 0.2 to 0.7%.