Transaminasenanstieg: eine weitgehend unbekannte Nebenwirkung der Heparintherapie

Abstract
Das Verhalten der GOT, der GPT sowie einiger anderer Enzyme während einer subkutanen Heparintherapie wurde bei 46 Patienten systematisch untersucht. Die Heparindosierungen variierten zwischen 5000 und 15 000 IE achtstündlich. Während der Heparinisierung wurde bei 89 % der Patienten ein Anstieg der GPT (durchschnittlicher Maximalwert 67,0 ± 7,3 U/1 am achten Behandlungstag) und bei 82 % der Patienten ein Anstieg der GOT (mittlerer Maximalwert 39,7 ± 3,9 U/1 am fünften Behandlungstag) beobachtet. Nach Erreichen dieser Gipfelwerte sanken die Enzymaktivitäten trotz Weiterführung der Heparintherapie allmählich wieder auf den Ausgangswert ab. Eine gewisse Abhängigkeit der Inzidenz und (oder) des Ausmaßes des Transaminasenanstieges von der Heparindosierung wurde namentlich zwischen Niedrigdosierung (»low dose«) und Vollheparinisierung beobachtet. Ein Anstieg der γ-GT während subkutaner Heparinisierung wurde bei 37 % der Patienten registriert, während die alkalische Phosphatase und Lactatdehydrogenase sich nicht wesentlich änderten. GOT, GPT and some other enzyme levels were measured systematically in 46 patients receiving subcutaneous heparin treatment. The heparin dosage varied between 5,000 and 15,000 IU, given every eight hours. During heparinisation a rise in GPT (average maximal values 67.0 ± 7.3 U/l on the eighth treatment day) occurred in 89 % of patients, while a rise in GOT (mean maximal values 39.7 ± 3.9 U/l on the fifth treatment day) occurred in 82 %. On reaching maximal value, enzyme activity decreased to the initial value despite continuing heparin treatment. A certain dependence of the incidence and (or) extent of the transaminase increase on heparin dosage was noted, especially comparing low-dose and full heparinisation. An increase in gamma-GT during subcutaneous heparinisation occurred in 37 % of patients, while there was no significant change in alkaline phosphatase and lactate dehydrogenase.