Abstract
Fasscn wir die Ergebnisse unserer Untersuchungen zusammen, so lässt sich feststellen, dass sowohl die Gehörknöchelchentransplantate als auch die frei transplantierten Knoclienstücke reizlos eingeheilt und über Bindegewebsbrücken, selbst wenn diese nur kleinflächig, ausreichend ernährt waren. Veränderungen der Knochengrobstruktur waren in keinem Fall zu beobachten. Knochenwundflächen hatten sich mit einem Epithel überzogen. An vier von neun autotransplantierten Gehörknöchelchen waren lakunüre and arrosive Ablmiprozesse nachweisbar, deren Ausmass in keiner Beziehung zur Transplantationsdaner stehen. Es gibt Hin weise dafür, dass diese Abbauprozesse nicht Folge der Transplantation sondern vielmehr durch die schon vor der Verpflanzung vorhandene Mittelohrentzündung vcrursacht waren. Gehörknöchelchen und Knochenstücke sind gegenüber der freien Autotransplantation im Bereiche des Mittelohres also sehr widerstandfähig und für die Bildung einer Columella oder zur überhrückung von Defekten der Gehörknöchelchenkette geeignet. Die Sorge einer Erweichung durch Mangelernährung ist nicht berechtigt, da der nacli der Transplantation einsetzende Stoffwechsel ausreicht, um den Knochen am Leben zu erhalten. Das Problem der Autotransplantation von Gehörknöchelehen und Knochcnstücken ist also nicht dieser Art, sondern besteht darin, wie man einerseits einen guten funktionellen Kontakt herstellen nnd andererseits die Bildung von unerwünschten Adhaesionen zur Umgebung vermeiden kann.

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