Beziehungen zwischen der antibakteriellen Wirkung und den Infrarot- (IR-) Absorptionsbanden von Sulfanilamiden

Abstract
Von den IR-Absorptionsbanden und anderen physikochemischen Daten der Sulfanilamide lassen ich die NH2-IR-Valenzschwingungen am besten mit den minimalen in vitro-Hemmkonzentrationen dieser Stoffe gegenüber Escherichia coli in Beziehung bringen. Die SO2-IR-Valenzschwingungen der Sulfanilamide zeigen deutliche Beziehungen zur Wasserlöslichkeit und zu den Rf-Werten der Sulfanilamide und auch zu deren in vivo-Wirksamkeit. Diese Meßergebnisse widerlegen die Theorie von BELL und ROBLIN (1942)1 über die Abhängigkeit der in vitro-Wirkung der Sulfanilamide von der Negativität der SO2-Gruppe. Innerhalb der gefundenen Regel nehmen Sulfathiazol, Sulfanilthiocarbamid und einige Derivate des 4-Sulfapyrimidins eine Sonderstellung ein.