Abstract
Die ONSAGERsche Theorie der „statischen” dielektrischen Polarisation einer Dipolflüssigkeit wird auf die nematische Phase einer kristallinflüssigen Substanz übertragen, wobei die Anisotropie der molekularen Polarisierbarkeit, die Orientierung des permanenten Dipolmoments im Molekül und die nematische Fernordnung berücksichtigt werden. Bei der Berechnung des inneren Feldes und des Rückwirkungsfaktors werden die dielektrische Anisotropie der nematischen Phase und die Anisotropie der molekularen Polarisierbarkeit vernachlässigt. Die Theorie vermag die Fälle positiver und negativer DK-Anisotropie, die beobachtete Temperaturabhängigkeit der Hauptdielektrizitätskonstanten ε1 und ε2 und die Existenz einer speziellen ε1-Dispersion zu erklären. Bezüglich einer quantitativen Auswertung experimenteller Daten wird auf eine anschließende Veröffentlichung verwiesen.