Abstract
Es werden die RAMAN‐Spektren wäßriger Alkalihydrogenselenatlösungen sowie die RAMAN‐ und IR‐Spektren einiger kristallisierter Hydrogenselenate mitgeteilt und diskutiert. Die RAMAN‐Spektren der wäßrigen Lösungen lassen sich durch das Dissoziationsgleichgewicht HSeO + H2O → SeO + H3O+ deuten. Es wird gezeigt, daß die RAMAN‐Spektroskopie auch bei photoelektrischer Registrierung nicht in der Lage ist, dieses Gleichgewicht mit der gewünschten Genauigkeit quantitativ zu erfassen. In wäßriger Lösung besitzt das Selen‐Sauerstoff‐Gerüst des HSeO‐Ions die Symmetrie C3 v. Beim Übergang in den kristallinen Zustand geht diese verloren. Unter Annahme der site‐Symmetrie C1 lassen sich die infolge starker Kopplungen beobachteten Frequenzvermehrungen befriedigend deuten. Die im Gitter vorhandenen starken Wasserstoffbrücken verursachen große Frequenzerniedrigung und Aufspaltung der OH‐Valenzschwingung.

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