Zur Osmo-Onkotherapie bei Hirnödem

Abstract
Die Therapie des Hirnödems muβ von der Grundvorstellung einer durch Minderdurchblutung und Hypoxie gestörten Volumenregulation der Hirnzellen und einer Störung der Blut-Hirn-Schrankenfunktion ausgehen. Durch Osmo-Onkotherapie kann das effektive intrakranielle Blutdruckgefälle vergröβert und die Hirndurchblutung und Hirnsauerstoffaufnahme verbessert werden. Dadurch wird die für das intrazelluläre Rindenödem verantwortliche Natriumanreicherung in der Hirnzelle positiv beeinfluβt. Nach renaler Ausscheidung des Osmotherapeutikums kann allerdings in Abhängigkeit vom osmoti-schen Gradienten erneut Wasser in die Hirnzelle strömen. In den Bereichen einer gestörten Blut-Hirn-Schranke kann Osmotherapie zu einer unerwünschten Steigerung des osmotischen Gewebsdrucks führen. Trotzdem stellt die Osmo-Onkotherapie eine der wirksamsten therapeutischen Maβnahmen bei Hirnödem dar. Auf Fragen der Auswahl der Osmo-Onkotherapeutika, der Dosierung, der Infusions-geschwindigkeit, der Nebenwirkungen und Kontraindikationen wird ausführlich eingegangen.