Abstract
Zur Darstellung der großen Gallenwege mit Biligrafin müssen Aufnahmen in 30—60 Minuten p.i. im Stehen gemacht werden. In der Gallenblase ist das Kontrastoptimum normalerweise nach 2—3 Stunden erreicht. Die Gallenblasenfüllung beginnt häufig mit einer Überschichtung. Röntgenaufnahmen nach vier Stunden ergeben, falls in den Gallenwegen kein Kontrastmittel nachgewiesen werden kann, keine neuen Gesichtspunkte. Zur Prüfung der Leberfunktion sowie der Phasen der Gallenblasenentleerung empfiehlt es sich, Aufnahmen 6, 10 und 24 Stunden p.i. zusätzlich zu machen. Eine Wiederholung mit der doppelten Biligrafin-Menge gestattet es ebenfalls, entsprechend den Unterschieden der Schattenintensität Aussagen über die Leberfunktion zu machen. Auch bei der Cholezystitis ist es möglich, eine kräftig kontrastierende Gallenblase zu erhalten. Das Problem der flauen Gallenblase erhält einen alternativen Charakter: Parenchymschaden oder Passagestörung. Das Biligrafin gibt keine Auskunft über die Resorptionstüchtigkeit der Gallenblasenschleimhaut wie das Biliselectan. Die Diagnose „Zystikusverschluß” läßt sich bei alleiniger Darstellung des D. choledochus mit Sicherheit stellen. Biligrafin gestattet Darstellung der großen Gallenwege nach Cholezystektomie. Die allgemeine und lokale (Venen-) Verträglichkeit ist gut. Die Indikation kann weit gestellt werden. Versager der Methode haben wir nicht beobachtet.