Abstract
1. Die im Frühjahr (März bis Juni) auftretenden Erkrankungen an Malaria tertiana sind Rezidive der im Sommer oder Herbst des Vorjahres stattgehabten Erstinfektionen, die durch die Chininprophylaxe in vielen Fällen latent gehalten werden. 2. Die zwischen der latent gebliebenen Tertianerstinfektion im Sommer und dem manifesten Rezidiv im folgenden Frühjahr entstandene Tropika (im Sommer oder Herbst) wird als besondere sekundäre, als „Superinfektion”, aufgefaßt. 3. Die Chininprophylaxe, auch in der mildesten Form nach der Cellischen Vorschrift von 0,3 g Chinin ist gegen die Tertianaparasiten in den meisten Fällen wirksam. 4. Mithin ist die merkwürdige Erscheinung des „Parasitenwechsels” nicht als Umwandlung der einen Parasitenart in die andere im Sinne der Unitarier, sondern als Superinfektion zu bewerten. Sollten die oben ausgeführten Beobachtungen auch von anderen Untersuchern bestätigt werden, so haben wir für die dualistische Auffassung der Malariaätiologie und -pathogenese eine weitere Stütze gefunden.