Über Glykoproteine

Abstract
Uronsäurehaltige Eiweiß-Kohlenhydrat-Verbindungen mit ionogen gebundenen Mucopolysacchariden (Hyaluronsäure, Chondroitin- und Mucoitinschwefelsäure) und die aus einer oder mehreren Glykopolypeptidketten konstanter Aminosäure- und Zuckerzusammensetzung aufgebauten Glykoproteine kann man heute differenzieren. Die häufigsten Kohlenhydratbestandteile der Glykoproteine sind Mannose, Galaktose, Fukose, Hexosamine und einige Derivate der Neuraminsäure (Sialinsäure); an die Aminosäuren der Peptidkette (insbesondere an Glutamin-, Asparaginsäure, Threonin und Serin) sind sie kovalent gebunden. Möglicherweise fungieren die Hexosamine als Brückenglieder mit in der Regel nicht sehr langen Polysaccharidketten, die am Ende glykosidisch gebundene Neuraminsäureverbindungen enthalten. Die in hämagglutinierenden Virusarten und Kulturfiltraten von Choleravibrionen vorkommende Neuraminidase vermag diese Bindung zu lösen. Durch die Abspaltung der carboxylhaltigen Neuraminsäure-Endgruppen wird die negative Ladung der Glykoproteine vermindert, was bei α- und β-Glykoproteinen aus menschlichem Plasma eine Herabsetzung der elektrophoretischen Beweglichkeit zur Folge hat. Dies läßt sich mit der Immunoelektrophorese ohne sichtbare Einbuße der immunologischen Spezifität nachweisen; überhaupt hat sich noch kein Hinweis auf einen determinierenden Einfluß der Kohlenhydratgruppen auf das immunologische Verhalten der Glykoproteine ergeben. Human-γ-Globulin mit einheitlicher Sedimentationskonstante (S20=7), das zwar wenig Gesamtkohlenhydrat, aber relativ viel Fukose enthält, kann zonenelektrophoretisch in Unterfraktionen aufgeteilt werden, von denen die am schnellsten wandernde zwei Acetyl-Neuraminsäure-Gruppen mehr enthält als die am langsamsten wandernde. Das bei Makroglobulinämie vermehrte hochmolekulare γ1-Globulin (β2M-Globulin) enthält mehr gebundenen Zucker als die vorhin erwähnten „niedermolekularen” γ-Globuline, allerdings kann der Kohlenhydratgehalt beim Plasmozytom ebenfalls erhöht sein. Die in hyperimmunisierten Pferden stark vermehrte T-Komponente gehört dem kohlenhydratreichen β21-Globulintyp an, der hohe Kohlenhydratgehalt hat aber keinen Einfluß auf die Antikörperwirkung. Von den übrigen Glykoproteinen des Plasmas enthalten die α-Globuline besonders viel Kohlenhydrat. Die bisher rein isolierten Proteinindividuen dieser Gruppe unterscheiden sich durch das Mengenverhältnis an gebundener Galaktose, Mannose, Fukose, Hexosamin und Sialinsäure. Albumin ist praktisch zuckerfrei, außer den „niedermolekularen” γ-Globulinen sind das tryptophanreiche Präalbumin, die verschiedenen Lipoproteine und das Fibrinogen kohlenhydratarm. Den höchsten Kohlenhydratgehalt weisen die ebenfalls aus Glykopolypeptiden bestehenden Mucoide auf. Sie stehen daher Glykoproteinen chemisch sehr nahe, sind aber durch Trichloressigsäure oder Sulfosalicylsäure nicht fällbar. Zu ihnen gehören die Blutgruppensubstanzen, die 75% Zucker, darunter auffallend viel Fukose, enthalten. Das α1 Seromucoid enthält 40% Zucker mit etwa einem Viertel Acetylneuraminsäure. Auch die Mucine des Speichels, des Nasen-, Magen- und Zervixschleimes sind Glykoproteine und zeichnen sich durch einen relativ hohen Gehalt an Fukose und Sialinsäure (Diacetylneuraminsäure) aus. Sie werden von den Epithelzellen der entsprechenden Drüsen gebildet. Über die Glykoproteine mit Ferment- und Hormoncharakter liegen zur Zeit nur unvollständige Kohlenhydratanalysen vor. Das Choriongonadotropin und das Serumgonadotropin trächtiger Stuten sind Mucoide. Das Bindegewebe, insbesondere die Grundsubstanz und die Basalmembran der Endothelzellen, enthalten die Zuckerbausteine der Plasma-α-Glykoproteine und sind wahrscheinlich die Bildungsstätte derselben. Die bei Infektionskrankheiten, Allergosen und Kollagenkrankheiten (rheumatische Arthritis, Lupus erythematosus disseminatus), bei Entzündungen, Verbrennungen, malignen Granulomen, Hyperthyreoidismus, Myokardinfarkt, hämorrhagischen Diathesen, Arteriosklerose und Karzinom beobachtete Zunahme der kohlenhydratreichsten α-Globuline (α1-Seromucoid, Haptoglobin) soll mit einem Zerfall oder einer Depolymerisation der Grundsubstanz einhergehen. Elektronenoptisch und histochemisch läßt sich gelegentlich eine Verdickung der Basalmembran und eine starke Proliferation der Endothelzellen feststellen. Die von gesteigerten Bindegewebsreaktionen begleitete pathologische Vermehrung der Plasma-Glykoproteine mit hohem Zuckergehalt kann in zahlreichen Fällen durch ACTH, Cortison oder Hydrocortison rückgängig gemacht werden. Für eine hormonelle Steuerung ihrer Synthese spricht auch die Mehrproduktion bei Gravidität. Pathologische Veränderungen des Mucopolysaccharidgehaltes des Bindegewebes führen nur in ganz seltenen Fällen zu einer Erhöhung des im allgemeinen sehr niedrigen Plasmaspiegels uronsäurehaltiger Polysaccharide. Acerca de las glucoproteínas Podemos diferenciar hoy día combinaciones de hidratos de carbono y albúminas, conteniendo ácido urónico, con mucopolisacáridos de fijación ionógena (ácidos hialurónico, condroitino sulfúrico y mucoitíno sulfúrico), por una parte, y las glucoproteinas constituidas por una o varias cadenas glucopolipeptidicas de una composición constante de aminoácidos y azúcares, por otra. Los componentes de hidratos de carbono más frecuentes en las glucoproteinas son la manosa, galactosa,...
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