Uber die chemische Natur des Thromboplastins aus menschlicher Hirnsubstanz
- 1 January 1967
- journal article
- research article
- Published by Georg Thieme Verlag KG in Thrombosis and Haemostasis
- Vol. 18 (01/02), 223-240
- https://doi.org/10.1055/s-0038-1655031
Abstract
Die Frage, ob Thromboplastin aus menschlichem Hirngewebe eine eiweißhaltige Substanz ist oder nicht, wurde neuerdings untersucht. Nach Deutsch und Mitarb. (5) enthält humanes Hirnthromboplastin Eiweiß im Widerspruch mit früheren von Hecht md Mitarb. (17) mit Kaninchenhirn erhaltenen Befunden. Die Ergebnisse der gegenwärtigen Nachuntersuchung mit menschlicher Hirnlubstanz waren: 1. Die von Deutsch beschriebene Spaltung des Thromboplastins in eine Lipoidund )ine Eiweißkomponente unter Verwendung von Pyridin konnte nicht bestätigt verden. 2. In Deutschs sog. Eiweißfraktion konnten kleine Mengen von ungefähr 15 verschiedenen Aminosäuren mit Hilfe zweidimensionaler Chromatographie nach Hydro y se nachgewiesen werden. Diese sind auch in der Lipoidfraktion und in allen bei der Reinigung des Thromboplastins erhaltenen Waschflüssigkeiten und in den Pyridinextrakten, die der Entfernung der Lipoide aus der Eiweißfraktion dienen sollten, anwesend. 3. Gereinigtes Thromboplastin und dessen beide Fraktionen geben negative Biuretreaktionen; analytische Einzelheiten und die Untersuchung mit Hilfe der Polyacrylamidelektrophorese sprachen nicht für das Vorliegen von Eiweiß. 4. Deutschs analytische Resultate bzgl. der »Eiweiß«-Eraktion konnten nicht bestätigt werden. 5. Es wurden von dem Thromboplastin, dessen Lipoidund Eiweißfraktion sowie von allen Waschflüssigkeiten qualitativ identische Chromatogramme erhalten. Einund zweidimensionale Papier Chromatographie, Kieselgeldünnschicht Chromatographie und Trikomplexfärbung wurden verwendet. 6. Die nach Hydrolyse Aminosäuren liefernde Fraktion konnte isoliert und analysiert werden. 7. Es konnte jedoch nicht mit Sicherheit entschieden werden, ob die kleinen Mengen Aminosäuren liefernde Substanz (en) als Verunreinigungen von dem ursprünglich wässerigen Gewebeextrakt aus Hirnsubstanz, die nicht vollständig entfernt werden konnten, stammen, oder als molekuläre Bestandteile von Phospholipidmolekülen auf gef aßt werden müssen. Bis jetzt scheint die erstgenannte Auffassung wahrscheinlicher zu sein.This publication has 22 references indexed in Scilit:
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