Abstract
Die Versuche dienen zur Überprüfung der Theorie, daß die photoperiodischen Reaktionen entstehen, weil das Licht in der photophilen Phase der endogenen Rhythmik (in der Regel an einer Blatthebung erkennbar) die Blütenbildung fördert, sie aber in der skotophilen Phase (in der Regel an einer Blattsenkung erkennbar) hemmt. 1. Soja. Die Blattbewegungen verlaufen so, wie es bei einer Kurztagpflanze zu erwarten ist. Für Biloxi-Soja läßt sich die aus früheren Arbeiten bekannte optimale Tageslänge (9-12 Stdn.) unmittelbar aus dem Verlauf der Blattbewegungen erschließen. Die Prüfung von 10 weiteren Sojasorten mit recht verschiedenem photoperiodischem Verhalten ergab ebenfalls eine unerwartet gute Übereinstimmung zwischen dem Verlauf der Blattbewegungen und dem schon bekannt gewesenen photoperiodischen Verhalten. Sojasorten mit langen optimalen Tageslängen zeigen eine entsprechende Verzögerung der abendlichen Blattsenkung, die ja den Übergang zur skotophilen Phase anzeigt. So läßt sich in einem größeren Material von Keimpflanzen allein auf Grund des Studiums der Blattbewegungen leicht entscheiden, welches photoperiodische Verhalten die Pflanze zeigen wird. 2. Das Verhalten der Blattbewegungen bei den untersuchten Nicotiana-Arten harmoniert ebenfalls mit den von diesen Arten bekannten photoperiodischen Eigentümlichkeiten.