Abstract
Die Prognose der genuinen Nephrose wird vorwiegend durch Infektanfälligkeit getrübt. Diese wird einerseits durch Herabsetzung der humoralen Abwehrkräfte bedingt. Nicht nur der absolute Wert des γ-Globulins, der Sammelfraktion für die meisten Immunglobuline, ist vermindert, sondern auch ihre Mobilisierbarkeit durch Infektreize. Im Gegensatz zum normalen Vergleichsfall reagieren die γ-Globulinwerte auf Impfmalaria schwächer und sinken nach Kupierung des Infektes unter den Ausgangswert. Andererseits ist auch die zelluläre Abwehr, gemessen an der Phagozytosefähigkeit gegenüber Eitererregern, beeinträchtigt, in besonders auffallender Weise gegenüber Pneumokokken. Die Gründe dafür werden diskutiert. Zum Schluß wird auf die Insuffizienz des retikuloendothelialen Systems als Hauptfaktor in der Pathogenese der chronischen Nephrose hingewiesen. Gelingt eine wirksame Aktivierung durch Infekte — die eitrigen sind die wirksamsten—, so erfolgt Besserung, in günstigen Fällen Heilung des nephrotischen Syndroms. Wesentlich häufiger stellen die interkurrenten Eiteraffektionen aber die Todesursache bei chronischer Nephrose dar. Klinisch-experimentelle Studien zur Pathogenese der genuinen Nephrose. III. Mitteilung : Klinisch-experimentelle Studien zur Pathogenese der genuinen Nephrose. IV. Mitteilung (Schluß)
Keywords