Abstract
1. Akute, meist sehr schwere, unter den Zeichen der „Gastro-Enteritis” — aber auch proteusartig vielgestaltig — auftretende fieberhafte Erkrankung. 2. Führende Symptome: Trockene, belegte Zunge, Foetor, Nahrungsmittelverweigerung. Heftiger Oberbauchschmerz, meist links, mit Spannungsvermehrung und Hauthyperalgesie im Gebiet von Th 7/12. Kolikartige Leibschmerzen, Meteorismus, oft sichtbare Darmsteifungen. Durchfälle oder Obstipation, sehr bald blutige Entleerungen. Stark beschleunigte Senkung der Blutkörperchen, Leukozytose, Linksverschiebung, toxische Granulation, oft Zeichen von Kapillartoxikose als Cutis marmorata. — Röntgenbefund s. später. 3. Komplikationen: mittelhäufig. Frühkomplikationen: Durchwanderungsperitonitis, paralytischer Ileus. Di- und Tetraplegien, Landry-Paralyse infolge kapillärer Blutungen in Gehirn und Rückenmark (Kapillartoxikose). Spätkomplikationen (zuweilen schon recht frühzeitig, gelegentlich auch erst wochenlang nach der „Heilung”): adhäsive Peritonitis. Perforationsperitonitis. Strangileus durch Verwachsungen. Obdurationsileus durch Narbenstenose. Besondere, erst später auftretende Störungen des Verdaungsvorganges: noch nicht beobachtet. 4. Rezidive: mittelhäufig. 5. Ätiologie: noch unbekannt. Serologische und pathologischanatomische Untersuchungen gestatten, eine Verwandtschaft mit bekannten Krankheiten (Dysenterie, Cholera usw., Arsenvergiftung und dergleichen) abzulehnen. 6. Therapie: exspektativ. Milde Laxantien. Ausgleich des Wasserverlustes. Evtl. Transfusion. Beeinflussung des peripheren Kreislaufs. Chirurgische Therapie oft nötig (s. Mitteilung V). 7. Prognose: zweifelhaft. Mortalität etwa 40%.