Effektivität der postoperativen Behandlung mittels motorisierter Bewegungsschienen (CPM) bei Patienten mit Ruptur der Rotatorenmanschette

Abstract
Studienziel: Ziel dieser Studie war es, den Nachweis zu erbringen, dass mit einer postoperativen Kombinationstherapie aus CPM-Schulterbewegungsschiene und Krankengymnastik im Vergleich zu ausschließlicher Krankengymnastik 90° aktive Abduktion im Schultergelenk frühzeitiger erreicht werden. Indikation war die operativ versorgte, vollständige Ruptur der Rotatorenmanschette. Methode: Die Studie wurde unter stationären und ambulanten Bedingungen durchgeführt. Das prospektive, randomisierte, multizentrische Studiendesign entspricht DIN EN 540. Insgesamt konnten 55 Patienten für diese Studie in der Endauswertung berücksichtigt werden. Primäres Zielkriterium war die Zeitspanne bis zum Erreichen der 90° aktiven Abduktion nach vorausgegangenem operativen Eingriff. Ergebnisse: Die Patienten der CPM-Gruppe erreichten das primäre Zielkriterium, 90° aktive Abduktion, im Mittel 12 Tage früher als in der Kontrollgruppe. Der Unterschied ist mit p = 0,0292 statistisch signifikant. Auch die deskriptive Analyse der sekundären Zielparameter, u. a. Schmerz und Arbeitsunfähigkeitsdauer, weist auf die Überlegenheit der Kombinationstherapie bei der gewählten Indikationsstellung, auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, im Vergleich zu einer reinen krankengymnastischen Behandlung hin. Schlussfolgerung: Die postoperative Kombinationsbehandlung aus motorisierter Bewegungsschiene (CPM) in Verbindung mit Krankengymnastik bei vollständiger Rotatorenmanschettenruptur ermöglicht eine signifikant frühzeitigere Beweglichkeit im Schultergelenk. Komplikationen durch den Einsatz von motorisierten Bewegungsschienen wurden nicht berichtet. Aim: The main objective of this study was to prove that a postoperative combined continuous passive motion (CPM) and physiotherapy treatment protocol (CPM group) can achieve 90° active abduction in the shoulder joint earlier than physiotherapy alone (PT group). The indication was a complete tear of the rotator cuff. Method: The study was conducted under in-patient and out-patient conditions. 55 patients were included in this study. The prospective, randomized multicenter study design complies with DIN EN 540. The primary endpoint was the time span until 90° active abduction was achieved by the patients. Results: Patients in the CPM group reached the primary endpoint on average 12 days earlier than the control group. This difference was statistically significant (p = 0.0292). Analyzing the secondary endpoints, e. g., pain and disablement, the results in the CPM group showed again advantages of the combined treatment protocol (CPM + physiotherapy). Conclusion: The postoperative treatment of a total tear of the rotator cuff with a combined continuous passive motion and physiotherapy protocol provided a significantly earlier range of motion in the shoulder joint than physiotherapy alone. There was no report of CPM-related adverse effects.