Abstract
1. 33 Hunde wurden den verschiedensten Bedingungen eines extrakorporalen Kreislaufs unterworfen. Bei 17 Hunden war ein Kreislaufstillstand von 15—50 Minuten Dauer in tiefer Hypothermie von 13—20° C Oesophagustemperatur durchgeführt worden. Gehirn, Herz und Leber wurden systematisch pathologisch-histologisch durchuntersucht. 2. Am Gehirn zeigten sich bei einer Überschreitung des Kreislaufstillstandes von 30 Minuten irreversible Ganglienzeilveränderungen. Im Vordergrund standen die Veränderungen der Purkinjezeilen des Kleinhirns. 3. Am Herzen fanden sich unabhängig von der operativen Eröffnung, d. h. im Abstand von der Kardiotomiestelle, herdförmige frische Herzmuskelfaseruntergänge mit z. T. leukozytärer Reaktion. Blut- und vor allem Plasmaaustritte ins Interstitium des Herzens traten im Vergleich mit den Kontrollen ohne Kreislaufstillstand verstärkt auf. 4. Die Leber zeigte einen ausgeprägten Blutaufstau mit ausgedehnten läppehenzentralen und intermediären Nekrosen sowie das Bild der vakuoligen Degeneration. 5. Bei dem wenige Stunden nach der Operation erfolgten Tod ist neben der Herzinsuffizienz ein zentrales Kreislaufversagen zu diskutieren. 6. Hypothermieschäden wurden durch Kontrollen ausgeschlossen. 7. Über Spätveränderungen können nach diesen Untersuchungen keine Aussagen gemacht werden. 8. Weitere Versuche bei noch tieferen Temperaturen sind geplant. 9. Durch die Freundlichkeit von Herrn Professor Kirklin wird es uns möglich sein, Gehirne von Hunden zu untersuchen, die nach derselben Methode operiert wurden, aber längere Zeit überlebten.