Abstract
Actinomycin D blockiert in den Konzentrationen von 1 - 10 γ/ml im steigenden Maße und relativ spezifisch die Synthese morphogenetischer Substanzen im Zellkern von Acetabularia mediterranea. Dagegen wird die Auswirkung eines bereits im Cytoplasma vorhandenen Speichers an morphogenetischen Substanzen nur wenig beeinflußt. Aus Transplantationsversuchen zwischen den Arten A. mediterranea und crenulata (cren0 med1-Transplantate) geht hervor, daß die Actinomycinhemmung die Synthese der artspezifischen, genomabhängigen morphogenetischen Substanzen betrifft. Diese Substanzen sind Überträger genetischer Informationen. Am Zellkern der Alge ruft Actinomycin D RNS-Verarmung hervor. Die sich ergebenden Beziehungen zwischen artspezifischen morphogenetischen Substanzen und Informations- (messenger) -RNS sowie die möglichen Ursachen für die kleinen cytoplasmatischen Hemmwirkungen des Actinomycins werden diskutiert.