Abstract
Im Cytoplasma von Acetabularia mediterranea ließen sich stark basophile Metaphosphate nachweisen, die in kugeligen Körpern verschiedener Größe lokalisiert sind. Eine Beschreibung der cytochemischen Reaktionen, welche die Ermittlung von Metaphosphaten auch bei Gegenwart anderer basophiler Substanzen gestatten, wird gegeben. Die Stärke der Ausbildung der Metaphosphatkörper ist vom physiologischen Zustande der Zellen abhängig. Im Verhältnis zu normal wachsenden Acetabularien nimmt die Größe der Metaphosphatgrana in kernlosen und kemhaltigen Teilen, deren Wachstum mit Trypaflavin blockiert war, wesentlich zu. Die fehlenden Wachstumsprozesse führen zu einem verminderten Verbrauch der Metaphosphate und so zu deren Anreicherung. Im Gegensatz hierzu werden in verdunkelten Pflanzen, in denen ebenfalls das Wachstum unterbunden ist, die Metaphosphatgrana reduziert. Das Ausbleiben der energieliefernden Photosyntheseprozesse verhindert die endotherme Metaphosphatsynthese. Aus den beschriebenen Versuchen wird der Schluß gezogen, daß der Kem vermutlich für Ausbildung und Verbrauch der Metaphosphatgrana nicht direkt notwendig ist. Der Metaphosphathaushalt scheint vielmehr durch zwei im Plasma ablaufende Prozesse geregelt zu werden: die Bildung durch die Intensität der Photosynthese, die Verminderung durch die Stärke der Wachstumsprozesse, bei denen die Metaphosphate verbraucht werden.