Irreversibilität der aeroben Spaltkraft bei optimaler Sauerstoffversorgung der Zelle

Abstract
Mit der Entdeckung der Krebsglykolyse durch Warburg sind zwei differente Arten von Spaltungsstoffwechsel bekannt geworden. Die aerob irreversible Spaltkraft ist nach Warburg für alle malignen Zellen symptomatisch. Aber auch die Hefen und Milchsäurebakterien in der Natur verfügen, wie im folgenden nachgewiesen wird, über die Fähigkeit der aeroben Zuckerspaltung. Die gärfähige Torulopsis, von Meyerhof als Prototyp der aerob nicht-gärenden Hefen herausgestellt, bildet oxy- wie anoxybiotisch annähernd die gleichen Mengen Alkohol. Bei der zymagenen Umzüchtung von ursprünglich nur atmenden Torulazeen ist die Spaltkraft bereits in statu nascendi aerob irreversibel konstituiert. Die Meyerhofsche Korrelationstheorie von der aeroben Dominanz der Atmung über die Spaltung ist demnach in ihrem unitarischen Anspruch unsubstantiiert und zu reduzieren. Die Hefezelle, die im ausgereiften, ruhenden Zustand keiner O2-Beeinflussung unterliegt, ist vegetativ O2-abhängig, sowohl in bezug auf die Proliferation selbst, als auch hinsichtlich der potentiellen Ausbildung der Stoffwechselkräfte. Im vegetativen Stadium tritt die Pasteursche „conséquence de la vie sans air“ voll in Erscheinung. Für die fertig ausgebildete, nicht in Vermehrung befindliche Hefezelle gibt es indessen weder eine Pasteur sche Konsequenz der Anaerobiose, noch eine Meyerhof sche Korrelation zwischen Oxy- und Anoxybiose.