Abstract
In der Mehrzahl der untersuchten Fälle von Morbus Addison (vier Verstorbene und acht Lebende) war die Magensekretion stark beeinträchtigt bzw. bis zur histaminrefraktären Achylie abgesunken. In den histologisch untersuchten Fällen von histaminrefraktärer Achylie zeigte die Fundusschleimhaut Atrophie, interstitielle Entzündung und Ersatz der Fundusdrüsen durch mukoide Drüsen mit fast völligem bzw. völligem Schwund der Belegzellen. Es kamen aber auch schwere Fälle von Morbus Addison mit Normazidität (zweimal) bzw. sogar Hyperazidität (zweimal) zur Beobachtung. Der histologisch untersuchte Fall mit Normazidität wies einen völlig geordneten Aufbau der Fundusschleimhaut auf. Unter den acht Fällen von nicht voll ausgeprägter Addisonscher Krankheit (Addisonismus) war hingegen in vier Fällen eine Hyperazidität des Magensaftes auffällig, und nur einmal fand sich eine (nicht histaminrefraktäre) Anazidität. Die Magenstörung des Morbus Addisoni beginnt gegebenenfalls mit einem peptischen Geschwür des Magens. Am Beginn gewisser Fälle von Addisonscher Krankheit, manchmal auch in deren fortgeschrittenem Stadium, und bei nicht voll ausgeprägter Krankheit kann demnach die Magensaftsekretion ein Verhalten zeigen, das in Vergleich zu jenem, welches in der Mehrzahl der Fälle von voll ausgeprägter Addisonscher Krankheit vorliegt, gegensätzlich erscheint. Die Erythrozyten- und Hämoglobinwerte waren bei Addisonscher Krankheit im Durchschnitt niedriger als bei Addisonismus.