Abstract
Zahlreiche Metallcarbide lassen sich aufgrund von strukturellen Merkmalen unter einheitlichem Aspekt betrachten, vor allem was die Art der Verknüpfung oktaedrischer sowie gelegentlich trigonal‐prismatischer [M6C]‐Gruppen (M = Übergangselement) betrifft. Dazu gehören insbesondere Carbide mit Perowskit‐Struktur (M3M′C; M′ = ein von M verschiedenes Übergangs‐ oder ein Hauptgruppen(A)‐Element) und Derivate davon, β‐Mn‐Carbide (M3M′2C), χ‐Carbide, Carbide vom V3AsC‐ und Cr2AlC‐Typ mit ihren Derivaten, η‐Carbide (M3M′3C) sowie Carbide, welche die Struktur des gefüllten Mn5Si3‐Gitters besitzen. Die hohe Stabilität dieser Komplexcarbide geht auf die starke MC‐Bindung und auf zusätzliche MM′‐Bindung zwischen den Metallatomen zurück, die ein geordnetes Wirtsgitter aufbauen. Neben dem Prinzip der Auffüllung von Gitterlücken (durch isolierte C‐Atome; Einlagerungscarbide) trifft man auch auf Substitution von A‐Elementen durch Kohlenstoff. So kommen beispielsweise in Borocarbiden erweiterte Strukturelemente vor.

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