Abstract
Das Zustandekommen eines Richtungseindruckes beim binauralen Hören mit geringen Laufzeitunterschieden wird als eine Folge zentrifugal ablaufender Hemmungsimpulse in den Hörbahnen des Hirnstammes zu deuten versucht. Derartige zentrifugale Bahnen sind sowohl anatomisch, als auch elektrophysiologisch bereits nachgewiesen worden. Ein von uns entwickeltes Schaltschema erlaubt, das hörpsychologische Phänomen des Richtungshörens bei geringen, künstlich erzeugten Laufzeitunterschieden bis ins einzelne zu analysieren. Aus diesem Beispiel wird die große Bedeutung der zentralen Hemmungsbahnen für den geordneten Ablauf des Höraktes ersichtlich. Schließlich wird auf die auch beim Auge in ganz ähnlicher Weise vorhandenen zentrifugalen Hemmungsbahnen hingewiesen.

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