Die ARRAY-Multifokallinse - Funktionsprinzip und klinische Ergebnisse

Abstract
Hintergrund Im Gegensatz zu herkömmlichen Bifokallinsen mit zwei oder drei sphärischen Zonen unterschiedlicher Refraktion stellt die Array-Linse eine echte ”Multifokallinse” mit völlig neuem Linsendesign dar: jede der 5 konzentrischen Zonen erzeugt über eine asphärische Oberfläche eine progressive Nahaddition und somit multiple Brennpunkte. Methoden Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden an jeweils 15 Patienten Array-Linsen bzw. monofokale Standardlinsen implantiert. 12 Monate nach Implantation wurden Fernvisus, Nahvisus mit Fern- und Nahkorrektur, Kontrastempfindlichkeit, Blendempfindlichkeit sowie Tiefensehen untersucht. Ferner wurden die Patienten nach dem Auftreten optischer Phänomene befragt. Die Ergebnisse wurden retrospektiv verglichen mit den 1-Jahres-Resultaten einer Patientengruppe mit diffraktiven Bifokallinsen. Ergebnisse Für Fernvisus und besten Nahvisus sowie hohe Kontraste fanden sich keine Unterschiede zwischen den drei Patientengruppen. Blendempfindlichkeit und Empfindlichkeit für niedrige Kontraste beider Multifokallinsen waren der monofokalen IOL signifikant unterlegen. Diffraktive und Array-Linse erzielten mit Fernkorrektion einen Nahvisus von Nieden 2-1; ihre Defokussierkurven dokumentieren eine vergrößerte Tiefenschärfe, bei Überlegenheit der Array-Linse im intermediären Bereich. Optische Phänomene wurden bei der diffraktiven Linse wesentlich häufiger beschrieben als bei der Array-Multifokallinse. Schlußfolgerung Die klinischen Ergebnisse nach Implantation der Array-Multifokallinse sind vergleichbar mit denen der diffraktiven Bifokallinse; jedoch scheint das multifokale Linsenprinzip bessere funktionelle Ergebnisse im intermediären Bereich und ein geringeres Auftreten optischer Phänomene zu bewirken. Background Common refractive bifocal IOLs feature 2 or 3 spherical zones with different refraction; the design of the Array multifocal IOL consists of 5 concentric zones, each of them providing a progressive near addition with multiple foci by means of an aspherical surface. MethodsAs a part of a prospective study, distance and near visual acuity, contrast sensitivity, glare and depth of field were examined in 15 patients with the Array lens and a monofocal control group 12 months after implantation. Subjective assessment of the optical quality was performed by detailed asking for optical symptoms. Results were retrospectively compared with the one year follow-up of 15 patients with diffractive bifocal IOLs. Results No difference was found for best corrected far and near visual acuity and sensitivity for high contrasts. Glare and sensitivity for low contrasts of the monofocal IOL was significantly superior to both multifocal models. Array IOL and diffractive IOL achieved a near acuity of Nieden 2-1 with only distance correction; defocus curves revealed an increase in the depth of field, but with a superiority of the Array lens in intermediate imaging. Optical symptoms as halos were much more frequent in patients with the diffractive IOL than in the Array group. Conclusions Functional results of the Array multifocal IOL seem to be comparable to those of the diffractive bifocal IOL, but with the advantage of an improved intermediate imaging and a reduction of optical side effects.