Abstract
Es wird eine kurze Uebersicht der aus dem Schrifttum bekannten chirurgischen und konservativen Behandlungsverfahren bei Speiseröhrenverletzungen und ihren Verwicklungen gegeben. Nach ösophagoskopischer Entfernung von Speiseröhrenfremdkörpern hat sich zur Beseitigung zersetzter, zurückgebliebener Speisereste und zur Keimarmmachung des infizierten Wundgebietes die therapeutische Oesophagusauswaschung mit Kaliumpermanganat nach Zange bewährt; es wurde dadurch die Gefahr einer Infektionsausbreitung auf die Nachbarschaft herabgemindert. Zugleich wird eine neue Ablaufrinne für die Spülflüssigkeit aus dem Oesophagus angegeben. In allen Fällen von Speiseröhrenfremdkörpern, namentlich in solchen mit Wandverletzungen, erwies sich zur Herabsetzung der Infektionsgefahr durch vorbeigleitende Speisen die zeitweise Ausschaltung des Oesophagus als Speiseleiter nützlich. Die Ernährung wurde während dieser Zeit bis zu 8 Tagen extraösophageal durch Nähreinläufe, intravenöse Traubenzuckergaben, sowie durch Perkutannahrung mittels Dinutronsalbe durchgeführt. Zur Linderung des Durstgefühls wurde ungezuckerter Tee verabreicht. Bei Verdacht oder Vorhandensein einer Mittelfellraumentzündung wird die Schräglagerung des Kranken nach v. Hacker und Mikulicz erneut empfohlen.