Abstract
Während die in der 1., 2. und 3. Mitteilung beschriebenen, mit den Alkinen CHCH, CRCH und CRCR isosteren Borazine BHNH, BRNH, BHNR und BRNR spontan in benzol‐analoge Borazole übergehen und daher nur in dieser trimeren Form faßbar sind, besitzt das durch Umsetzung äquimolekularer Mengen Bormethyl und Anilin bei über 300° und 20 Atm. Druck unter Methanabspaltung gewinnbare, mit dem Phenyl‐allylen CRCPh isostere B‐Methyl‐N‐Phenyl‐borazin BRNPh keine Neigung zur Trimerisierung und ist dementsprechend nur in monomerer Form als farblose, wasserklare, leichtbewegliche Flüssigkeit isolierbar. Die hieraus hervorgehende polymerisationshemmende Wirkung N‐gebundener Phenylgruppen fügt sich in den Rahmen eines größeren Tatsachenmaterials über die Abhängigkeit der Eigenschaften substituierter Borazane, Borazene und Borazine von der Art der Substituenten an Bor und Stickstoff ein.Bildungsmechanismus und Eigenschaften der Verbindung BRNPh und der bei ihrer Darstellung intermediär auftretenden Reaktionsstufen BR3NH2Ph und BR2NHPh werden näher beschrieben.