Scheinbar entgegengesetzte Homozygotie der Gc- und EsD-Merkmale in drei Generationen

Abstract
In a paternity case we found contradictory blood group antigens in the Serum- and Enzyme-Polymorphisms Gc and EsD of the child, her mother and grand-parents. A possible accidental exchange of the child could be excluded by biostatistical calculations of the probabilities of motherhood, fatherhood and parenthood, and the descent from the parents was proven in both generations. The serological findings may be explained by the concurrent existence of silent genes or of genes that cannot be determined as yet. The genetic information Gc° descended from the grandfather and that for EsD° from the grandmother. Both were transmitted from the mother to the child. Thus, the case could be cleared by statistical considerations only. In einer Vaterschaftssache ergaben sich bei der Kindesmutter, dem Kind und dessen Großeltern widersprechende Befunde im Gc- und EsD-System. Eine deshalb zunächst möglich erscheinende Kindesvertauschung konnte durch die biostatistische Auswertung (Mutterschafts-Vaterschafts- und Elternwahrscheinlichkeit) ausgeschlossen und die Abstammung vom jeweiligen Elternpaar bewiesen werden. Die erhobenen Befunde sind somit durch das gemeinsame Auftreten stummer Gene oder bisher nicht erfassbarer Allele in diesen Systemen zu erklären. Die Erbinformation Gc° stammt dabei vom Großvater, jene für EsD° von der Großmutter. Beide sind von der Kindesmutter dem Kind weitervererbt worden. Eine Klärung der Verhältnisse konnte nur durch den Einsatz der Biostatistik erreicht werden.